Mit der Ouvertüre zur Operette „Die leichte Cavallerie“ von Franz von Suppe sorgte der Musikverein Nienborg unter der Leitung von Dirigent Joachim Pradel beim traditionellen Frühjahrskonzert im vom Blumenhaus Mensing geschmückten großen Konzertsaal der Landesmusikakademie Nordrhein-Westfalen „Burg Nienborg“ Dank präziser Tempovorstellungen für einen begeisterten Auftakt. Beim ersten Höhepunkt im Jahr des 80-jährigen Bestehens des Musikvereins konnte deren erster Vorsitzender Harald Pieper mehr als 300 Besucher im bis auf den letzten Platz gefüllten Konzertsaal begrüßen. Und die zahlreichen Zuschauer brauchten ihr Kommen bei diesem musikalischen Hochgenuss nicht bereuen. Mit viel Elan, Begeisterung und Freude präsentierten die engagierten Musikerinnen und Musiker die anspruchsvollen Musikstücke des abwechslungsreichen Programms, durch das Bildungsreferent Bernhard van Almsick von der LMA mit viel Wissenswertem führte. Bei der „Sehnsuchtsmelodie“ von Walter Scholz zeigten die Solisten Edith Borgers und Albert Bömer ihr Können auf ihrer Trompete und machten deutlich, dass sie sich hinter dem Profi Walter Scholz wahrlich nicht zu verstecken brauchen. Danach präsentierte der Musikverein mit dem „Marsch der Finnländischen Reiterei“, den Musicalsongs aus „West Side Story“ von Leonard Bernstein und der böhmischen Polka „Blaue Augen“ sein breitgefächertes Können.
Mit ihrer größten Besetzung seit Bestehen brachten 33 Kinder und Jugendliche des Jugendorchesters „Musik ich bin dabei…“ unter Dirigentschaft von Vera Lammers karibisches Flair, Besinnlichkeit und Gedanken an die glorreichen 60er Jahre in den Saal. Mit den Congas im Hintergrund erzeugten sie bei „Sun Calypso“ von Luigi die Ghishallo ein Gefühl von Sonne und Meer, ehe es bei „Only time“, dem Poptitel by Enva, ruhig wurde. Nach dem kaum enden wollenden Applaus für die Nachwuchskünstler weckten sie besonders bei den älteren Zuschauern mit „Yesterday“ von den Beatles Erinnerungen.
Mit klangvoller Unterstützung von Claus Halmich und Matthias Büning am Klavier präsentierte der Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg unter der bewährten Leitung von Gerhard Schepers das glanzvolle Ergebnis seines Probemarathons der letzten Wochen. Dabei wurde mehr als deutlich, dass der Kirchenchor ein facettenreiches Repertoire zu bieten hat. Mit „Ich sing ein frohes Lied für Dich“ von Karl-Heinz Weber und „Musik erfüllt das Leben“ von Willy Trapp legten sie schwungvoll los. Das Musik zusammenhält besangen sie bei „Mein Mund der singet“ von Ursula Barthel, ehe sie sich mit „Ein Lied für frohe Stunden“ von R. Rappert in die wohlverdiente Pause verabschiedeten. Mit dem „Gefangenenchor aus Nabucco“ und dem Trinklied aus der Oper „La Traviata“, beide Stücke stammen von Verdi, setzten die Sängerinnen und Sänger einen musikalischen Höhepunkt. Danach ließen sie sich nicht zwei Mal bitten und sorgten mit dem „Rüdesheimer Lied“ für eine gekonnte Zugabe.
Mit der konzertanten Blasmusik „Music for a Ceremony“ von John J. Morrissey und dem Popsong „Let me Entertain you“ von Robbie Williams zeigte der Musikverein eindrucksvoll, was intensive Probe bedeutet. Diese Konzertstücke studierte Dirigent Joachim Pradel mit dem Nienborger Blasorchester im vergangenen November beim Probewochenende im Übungsraum in der Bischof Martin Grundschule ein. Filmmusik boten sie aus dem gleichnamigen Film „Music from the Star Wars Saga“. Ein Ohrenschmaus war der traditionelle Marsch „1. Bataillon Garde“ von Karl Jugel Jansen. Mit dem Popsong „Leningrad“ von Billy Joel wollte der Musikverein einen Schlusspunkt setzen, der ihnen aber nicht gegönnt war. Auf der hochsommerlich warmen Bühne heizten sie die begeisterten Zuschauer mit dem legendären „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauß Vater bei der Zugabe ein und sorgten für einen furiosen Ausklang. Dabei trieb Dirigent Joachim Pradel seine Instrumentalisten zu einer orchestralen Höchstleistung. Die weitere Zugabe wird das erste Konzerstück beim Frühjahrskonzert am 13. März 2005 sein, warf der erste Vorsitzende Harald Pieper einen Blick in die Zukunft.
Für ihre 25-jährige Verbundenheit erhielten Irmgard Boom (Klarinette) und Josef Depenbrock-Lammers (Tenorhorn) vom ersten Vorsitzenden des Musikvereins Harald Pieper und Vorstandsmitglied Jutta Hagenkötter die silberne Anstecknadel des Volksmusikerbundes ans Revers. Pieper hob die vorbildliche Einstellung der Jubilare hervor, die kaum einen Termin des Musikvereins verstreichen lassen. Darüber hinaus lobte er die hervorragenden Leistungen von Christiane Brüggemann, Ramona Mayer und Kerstin Büning die im vergangenen Jahr die D 3 Prüfung vor dem Prüfungsausschuss des Volksmusikerbundes in Heiden ablegten.