stmalig dirigierte Cajus Weinitschke den Musikverein Nienborg beim Dinkelkonzert
„Das war der totale Wahnsinn“, Frank Lammers, erster Vorsitzender vom Musikverein Nienborg 1924 e.V. war völlig aus dem Häuschen. Der 13. Juli 2014 wird in die Geschichte des Blasorchesters eingehen, ist er sich sicher. Im Jahr seines 90. Geburtstages feierte der Verein ein rauschendes Dinkelkonzert.
Cajus Weinitschke
Dirigent Cajus Weinitschke hielt Wort als er den Gästen in seiner Begrüßung einen gemütlichen Nachmittag wünschte. Inspiriert von der idyllischen Gartenanlage der Gaststätte Nonhoff hatte Cajus Weinitschke bei seiner Premiere ein facettenreiches Programm ausgewählt, das ganz nach dem Geschmack der zahlreichen Besucher war. Den Auftakt machten die 60 Musikerinnen und Musiker bei traumhaft äußeren Bedingungen mit dem würdevollen Konzertmarsch „Arsenal“ vom belgischen Komponisten Jan Van der Roost. Gekonnt brachten die 60 Musikerinnen und Musiker die wunderschönen Themen und die ausgedehnte Melodie im Trio dar. Popsongs und Filmmusik konzertierte das Orchester mit einem Beatles-Medley, einem Abba-Medley und dem Song „Gonna fly now“, dem Titelthema der sechsteiligen Filmreihe Rocky. Mamboklänge brachte der Musikverein mit „Sway“ zu Gehör. Traditionelle Blasmusik gab es mit der Polka „Egerland Heimatland“ und dem Walzer „Rauschende Birken“.
Links Edith Baumeister, rechts Niklas Pieper beim „Echo vom Königssee“
Beim „Echo vom Königsee“ brillierten Edith Baumeister und Niklas Pieper mit einem Solo auf ihrer Trompete. In die Herzen der Zuschauer spielte sich ebenfalls das „Jugendorchester Nienborg“.
Jugendorchester Nienborg
Unter der Leitung von Alexander Cordts begeisterten die jungen Musikerinnen und Musiker mit „Power Rock“, einem Mix bekannter Titel der legendären britischen Rockband. Es folgten „Popcorn Prelude“ von Mike Hannickel und der Popsong „Somebody that I used to known“, mit dem belgisch-australischen Sängers Gotye 2011 Platz der australischen und deutschen Charts erklomm. „Safe und Sound“ (deutsch: Gesund und Munter) des US-amerikanischen Indie-Pop-Duos Capital Cities hatte Alexander Cordts eigens für sein Orchester arrangiert. Zum Abschluss intonierten die jungen Musiker mit „Tiger Rag“ Dixieklänge.
Nepomuk an der Wassermühle
Danach setzte der Musikverein den bunten Musikreigen fort. Nicht nur optisch, in Nonhoff’s Garten waren Schwarz, Rot und Gold die bestimmenden Farben, auch musikalisch stimmte das Orchester das Publikum auf das abendliche Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft ein.
Schwarz, Rot, Gold – waren die bestimmenden Farben
Mit dem Konzertmarsch „Treffpunkt Stadion“ entführte das Blasorchester die begeisterten Zuhörer weit vor dem Anpfiff ins Maracana-Stadion nach Rio de Janeiro und ließ darauf die deutsche Nationalhymne folgen. Hierbei waren das Orchester und die Besucher ebenso textsicher wie bei der Cecilka-Polka „Vogelwiese“. Die Gäste sparten nicht mit Applaus und forderten lautstark eine Zugabe. Mit der „Vogelwiese“ setzten die Musiker einen glanzvollen Schlusspunkt. „Viele Leute und gutes Wetter, Dinge, die man für ein schönes Konzert gebraucht“, Cajus Weinitschke war mit seinem ersten Dinkelkonzert sehr zufrieden.
Durch den Musikverein Nienborg und das Jugendorchester passend eingestimmt fieberten die Besucher dem Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft entgegen. In Trikots der deutschen Nationalelf, schwarz-rot-goldenem Ballkleid, Girlanden, schwarz-rot-goldenen Brillen oder in den Deutschlandfarben geschminkten Gesichtern, auch zum Public Viewing kamen die Besucher in Scharen in Nonhoff’s Garten und verwandelten diese in eine WM-Arena. Die Musiker, die zuvor beim Dinkelkonzert begeisterten, hatten als Thekenteam alle Hände voll zu tun.
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Nach dem glänzenden Dinkelkonzert hieß es „Public Viewing“ – „Wir sind Weltmeister“
Die Deutsche Nationalhymne
Kurz vor dem Anpfiff intonierten Edith Baumeister, Thomas Borgers, Niklas Pieper, Guido Heyart, Albert Bömer und Harald Pieper auf ihrer Trompete und ihrem Flügelhorn die deutsche Nationalhymne.
Len Ammertmann (links) und Josse Lammers bringen die Deutsche Fahne in die Arena
Während dessen brachten Josse Lammers und Len Ammertmann die großen Deutschlandfahne in die Arena. Die Fahne und der großen Plastikpokal von Isa und Adrian Lütke-Wissing erwiesen sich vor und neben der großen Leinwand als „Nienborger Glücksboten“.
Spannung pur
Gebannt verfolgten die kleinen und großen Fußballfans das Treiben auf dem grünen Rasen. Die Spannung war zum Greifen nahe. Unbändiger Jubel entbrannte als Mario Götze in der 113. Minute mit seinem Traumtor das 1:0 markierte und Kapitän Philipp Lahm den Weltpokal in den brasilianischen Himmel stemmte. In Nonhoff’s WM Arena gab es kein Halten mehr.
„Wir sind Weltmeister“
„Wir sind Weltmeister“, lagen sich die Fußballfans in den Armen, herzten sich und freuten sich über den Sieg der deutschen Mannschaft. Raketen stiegen gen Himmel und verwandelten den Nienborger Himmel in ein buntes Lichtermeer. Wie zu Beginn des Spiels spielten zum Abschluss eines rauschenden Tages die Musiker die deutsche Nationalhymne, die die enthusiastischen Fans lautstark mitsangen. Dabei schwenkte Thorsten Lammers die Deutschlandfahne.
Froh über den Sieg der deutschen Mannschaft war Bischof em. Martin Lammers, dessen Heimaturlaub in dieser Woche endet. „Die Brasilianer hätten mit mir geschimpft, wenn Deutschland gegen Argentinien nicht gewonnen hätte“, wusste er, dass die Menschen im Gastgeberland die Daumen für Deutschland drückten und ihrem „Erzfeind“ Argentinien den WM-Titel keinesfalls gönnten.