Adventskonzert am 2. Adventssonntag (6. Dezember 2015)
Zehn Grad, böiger Wind, das Wetter am zweiten Adventssonntag ließ keine vorweihnachtliche Stimmung. Diese erlebte statt dessen die große Zuhörerschar beim Adventskonzert in der Pfarrkirche St. Peter und Paul Nienborg. Dafür sorgten mit feierlicher und nachdenklicher Musik der Kirchenchor St. Cäcilia, der Chor Singfonie, der Musikverein Nienborg und die Solistin Marie Menke. Die ausgesuchten Lieder bildeten eine gelungene Mischung aus alten und modern bearbeiteten Werken. Nach dem Orgelspiel von Bernhard van Almsick stimmte die Gemeinde zum Auftakt in das aus dem 17. Jahrhundert stammende Weihnachtslied „Macht hoch die Tür“ ein.
Viele große Namen der Musikgeschichte hielten bei dem wohlgelungenen Konzert Einzug. Treffsicher sang der Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg „Licht des Lebens“ von W.A. Mozart. Wunderschön war ebenfalls der Frohsinn „Denn die Herrlichkeit Gottes des Herrn“ aus dem Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel. Im Jahre 1529 schrieb Marin Luther das Gebet „Verleih uns Frieden gnädiglich“. Die jahrhundertealte Bitte hat Felix Mendelssohn Bartholdy zu einer Kantate vertont. Wohlige Musik im opulenten Musical-Stil brachte der Kirchenchor mit „You are mine“ von David Haas zu Gehör. Gleich in mehreren Sprachen sangen die 50 Sängerinnen und Sänger das moderne spanische Weihnachtslied im Latin-Rhythmus „Feliz Navidad“. Dirigent Norbert Rehring gelang es immer wieder, den harmonischen Reichtum des Chores wirkungsvoll und gekonnt in Szene zu setzen. Angesprochen einfühlsam komplettierte Bernhard van Almsick am Piano den Gesang des Chores und der Solistin Marie Menke. Mit wunderschöner und sicherer Stimme setzte Sopranistin Marie Menke mit dem „Magnificat“ (1723) von Randall Thompson und „Lobsinget, frohlocket und jauchzet ihr Frommen“ von Georg Philipp Telemann weitere Glanzpunkte.
Internationales Flair brachte der Chor „Singfonie“ mit der Auswahl seiner Lieder ins Gotteshaus. Lukas Hinkers begleitete die Frauen am Piano. Aus dem Weihnachtsmärchen „Der Polarexpress“ stammt der Song „Believe“. Basierend auf einem traditionellen spanischen Weihnachtslied „A la nanita“ (Die Sterne weisen zur Heilgen Nacht) erschufen die die pikanten lateinamerikanischen Rhythmen einen erfrischenden weihnachtlichen Tempowechsel. Das aufsteigende, lyrische Melodienthema zeigte den Chor unter der Leitung von Ramona Lammers von seiner besten Seite. Unter die Haut ging die italienische Ballade „Vivo per lei“.
Bei dem Vortrag vom Musikverein „Wir sagen euch an den lieben Advent“ sangen die Besucher kräftig mit. Unter der Leitung von Joachim Pradel bewies das Blasorchester bei Mozarts „Priestermarsch aus der Arie des Sarastro“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ eindrucksvoll, dass es auch anspruchsvolle klassische Werke virtuos zu gestalten versteht. Aus Donauschwaben und Tirol stammt das Adventslied „Als du kamst zur Erde nieder“. Bei „Ave Maria“ von Franz Schubert sorgt vor allem das tiefe Blech für ergreifende Stimmung. Ein gelungener Abschluss war der Schlußakkord „Süßer die Glocken nie klingen“. Auch hier nahmen die Besucher das Angebot dankend an, in das Spiel des Orchesters mit der eigenen Stimme einzusteigen – Weihnachtsstimmung pur.
„Sie haben uns in dieser Stunde mit ihrer Stimme und ihrer Musik berührt und eine besinnliche und adventliche Stimmung geschenkt“, dankte Pater Joy Madassery den Akteuren in seinem Schlußwort. Das sahen die Zuhörer ebenso und spendeten kräftigen Applaus. Sie waren derart begeistert, dass sie erst nach der gemeinschaftlichen Zugabe „Wir sagen euch an den lieben Advent“ die Kirche verließen.