Musikverein Nienborg im Jahre 1933
Die Gründung des Musikvereins Nienborg geht auf den 7. September 1924 zurück, als etwa 20 Personen zusammen kamen, den Verein ins Leben zu rufen. 16 aktive Musiker wurden auf der Gründungsversammlung aufgenommen. Dirigent Hermann Hugenroth sen., Hauptlehrer an der Volksschule in Nienborg, konnte gewonnen werden, aus dieser Gruppe von Laienmusikern einen soliden Verein zu formen. Ihm zur Seite stand sein Sohn Hermann Hugenroth jun., der sich am Gymnasium in Burgsteinfurt musikalische Fähigkeiten aneignete und von dort oftmals Noten mitbrachte, die dann auf ein Notenblatt abgeschrieben wurden. Erster Vorsitzender war Heinrich Lammers, der mit Kassierer Hermann Borgers und Schriftführer August Benkhoff den Vorstand bildete. Die größte Schwierigkeit bestand darin, für ein wohlklingendes Orchester Instrumente zu beschaffen. Von der Gemeinde gab es dazu ein zinsloses Darlehen in Höhe von 1000 Mark, die den Verein von der „Lustbarkeitssteuer“ befreiten. Auch vereinzelt gut betuchte Bürger stützten den Verein bei der Beschaffung von Instrumenten, Noten und Notenständern. Weitere Einnahmen flossen durch Theateraufführungen in die Kasse. Der erste Proberaum war in der „Alten Rattenschule“ auf der Burg. Anfänglich fanden bis zu drei Proben in der Woche statt. Einer der ersten Auftritte war die Einweihung des Kriegerehrenmals in der Hauptstraße im Jahre 1925. Beim Schützenfest in Nienborg spielte das Blasorchester erstmalig im Folgejahr. Am 21. November 1926 wurde das erste Stiftungsfest mit dem Gesangsverein Nienborg gefeiert. Hier zeigt sich schon die frühe Verbundenheit beider Vereine, welche bis in die heutige Zeit besteht. Im Winter 1929 boten die beiden Vereine ein Jahresabschlusskonzert dar, dessen Erlös für die damals in Nienborg ansässigen Josefsschwestern bestimmt war. Vor 80 Jahren gab der Musikverein auf dem Hof Hindering auf der Callenbeck ein Konzert. Oftmals war es so, dass sich gerade die Landwirte bei familiären Veranstaltungen statt eines Musikanten, wie es sonst üblich war, gleich den ganzen Musikverein bestellten.
Von dem Konzert aus dem Jahre 1933 auf dem Hof Hindering gibt es in der Jubiläumsschrift des Musikvereins zu seinem 75-jährigen Jubiläum im Jahre eine Aufnahme. Heimatforscher und Vereinsarchivar Albert Bömer hat in mühsamer Arbeit die Namen der Musiker zusammen getragen. Oberste Reihe (von links): Hermann Bruns, Paul Schilling, Heinrich Bruns, Josef Mensing (Schmitz), Heinrich Wissing. Zweite Reihe von links: Franz Haring, Theodor Overkamp, Bernhard Bruns, Heinrich Lammers, Bernhard Nacke, Josef Borgers, Josef Mensing (Janolbert/Niestadt), August Benkhoff. Dritte Reihe von links: Josef Lösing, Anton Gesenhues, Gerhard Fiebach, Hermann Hugenroth sen. (Dirigent), Walter Mensing, Wilhelm Büning, Josef Overkamp. Kniend: Hermann Lösbrock, Josef Bömer. „Viele dieser Musiker sind Gründungsmitglieder“, weiß Albert Bömer ebenso zu berichten, dass mehrere Nachfahren der Musiker aus dem Jahre 1933 heute im Musikverein aktiv sind.
Ihre Jahrzehnte währende Verbundenheit werden der Musikverein Nienborg und der Kirchenchor Nienborg beim traditionellen Frühjahrskonzert am Samstag (9. März 2013) um 20 Uhr im großen Konzertsaal der Landesmusikakademie NRW präsentieren. Die Musiker haben in den Wintermonaten ein interessantes Programm vorbereitet: Filmmusiken und moderne, konzertante Blasmusik erzählen melodische Geschichten. Solostücke und anspruchsvolle Märsche sowie bekannte Melodien. Der Cäcilienchor wird das abwechslungsreiche Programm mit neuen Liedern vokal bereichern.