Musikverein Nienborg 1924 e.V. unter der Leitung von Cajus Weinitschke
Ein kontrastreiches und passend zum Frühlingswetter erfrischendes Programm erlebten die Zuhörer im vollbesetzten Konzertsaal der Landesmusikakademie NRW beim Frühjahrskonzert des Musikvereins Nienborg 1924 e.V. und des Kirchenchores St. Cäcilia 1899 Nienborg. „Kontraste zwischen den Stücken, in den Stücken und in der Orchesterbesatzung“, wie Cajus Weinitschke in seiner Begrüßung ausführte.
Cajus Weinitschke
Bei seiner Premiere als neuer Dirigent des Musikvereins überzeugte er zugleich als versierter musikalischer Leiter und Moderator. Schwungvoll startete das Blasorchester mit dem Marsch „In Alter Frische“, auf den „The Palisades“ von Lennie Niehaus folgte. Mit dem sinfonischen Blasmusikwerk „Contrasting Scenery“ schloss sich der Kreis von Cajus Weinitschke. Es war sein Prüfungsstück auf seinem Dirigentenlehrgang in der Landesmusikakademie vor vielen Jahren und daher „ein Muss“ für sein erstes Konzert mit seinem ersten eigenen Orchester. Einen musikalischen Eindruck der Großstadt New York erlebten die Konzertbesucher in der faszinierenden „New York Ouvertüre“. Das musikalische Erlebnis bildete die passende Einstimmung für den Besuch der Steubenparade. In der pulsierenden Metropole wird der Musikverein seinen 90. Geburtstag im Herbst dieses Jahres gebührend feiern.
Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg
Unter der Leitung von Norbert Rehring und der Klavierbegleitung von Jürgen Etzrodt nahm der Cäcilienchor das Publikum mit dem Wanderliederpotpurri „Wohlauf in Gottes schöne Welt“, auf die Reise und regte mit „Ich glaube” von Udo Jürgens das Publikum zum Nachdenken an. Ein Titel, der in jedes Chorkonzert hineinpasst. Ebenso stilsicher interpretierte der Chor „Heute beginnt der Rest Deines Lebens“ von Udo Jürgens und die bezaubernde Melodie „You raise me up“. Damit sangen sie sich in die Herzen der Zuhörer, die den Cäcilienchor erst mit der Zugabe „Phänomen“ von Helene Fischer von der Bühne ließen. Mit dem urdeutschen Militärmarsch „Marsch aus der Zeit Friedrich des Großen“, von Friedrich II. König von Preußen, setzte das Blasorchester das Konzert nach der Pause fort und bot mit dem Bruckner-Choral „Lokus Iste“ einen krassen Kontrast. Ein schlichtes wie fesselndes Musikstück in nur 48 Takten, mit dem das Blasorchester eine ergreifende Stimmung entfachte. Einen exzellenten Übergang vollzogen die Musiker mit „Concerto d’Amore“, in dem der niederländische Komponist Jacob de Haan seine ganze Liebe zur Musik umgesetzt hat. Das technisch und rhythmisch abwechslungsreiche Werk füllte den Konzertsaal klanglich voll aus. Freunde der böhmischen Blasmusik kamen mit „Böhmischer Traum“ auf ihre Kosten. Eine böhmisch-bayerische Besetzung brachte die anspruchsvolle Polka mit viel Herz und Leidenschaft rüber. Mit der selbsterklärenden Rockballade „Music“, von John Miles, setzte das Blasorchester einen glanzvollen Schlusspunkt und meisterte das herausfordernde Werk mit seinen starken Kontraste mit seinen vielen Farbnuancen mit Bravour. Kräftiger Applaus der begeisterten Zuschauer durchflutete den Konzertsaal, sodass die Akteure als Zugabe mit „Esperanto Marsch“ noch einen weiteren Höhepunkt obendrauf setzten und Cajus Weinitschke sichtlich zufrieden eine gelungene Premiere feierte.
1. Vorsitzender Frank Lammers
von links: Cajus Weinitschke, Gerda Pieper, Harald Pieper,
Karin Lütke-Wissing, Ulrike Knappstein, Frank Lammers
Für den neuen ersten Vorsitzenden Frank Lammers war das Konzert in seiner neuen Funktion ebenfalls eine Premiere. Mit Geschäftsführer/Kassierer Herbert Borgers nahm er während des Konzertes Ehrungen verdienter Mitglieder vor. Die Klarinettistinnen Ulrike Knappstein und Karin Lütke-Wissing erhielten für ihre 25-jährige Mitgliedschaft die silberne Verdienstnadel und eine Urkunde des Volksmusikerbundes NRW. Für 14-jährige vorbildliche Tätigkeit als erster Vorsitzender erhielt Harald Pieper einen Bildband, der seine vielen Jahre als Musiker festhält, und eine Ehrennadel des Volksmusikerbundes NRW. Gerda Pieper, die ihren Mann all die Jahre unterstützte und ihm den Rücken freihielt, erhielt als Dank einen Blumenstrauß. Nachwuchssorgen gibt es beim Musikverein aktuell nicht. Mit Helen Albers, Louisa Wolters und Greta Lammers (alle Klarinette), Meike Mensing (Alt-Saxophon), Julius Mensing (Posaune) Tristan Schiller (Trompete) und Philipp Heyart (Flügelhorn) konnte Frank Lammers gleich sieben Musiker begrüßen, die beim Frühjahrskonzert ihre Premiere feierten. Beim Kirchenchor waren Maria Reinders und Anneliese Schmitz zum ersten Mal mit dabei.