Das Schlagwerk
Mit „Olympic Fanfare And Theme“ von John Williams, der Eröffnungsfanfare der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles, setzte der Musikverein Nienborg unter der Leitung von Joachim Pradel mit einem majestätischen Wechselspiel zwischen Holz- und Blechbläsern einen feierlich erhabenen Konzertauftakt eines mitreißenden Frühjahrkonzertes.
Achim Pradel
Das Programm unter dem Motto „The best of Achim“ war Joachim Pradel gewidmet, der zum zehntem Mal das Nienborger Blasorchester beim traditionellen Jahreskonzert dirigierte.
Christian Terhart und Stefan Naber mit den neuen Tuben
Stephanie Kauling mit der Oboe
Das Orchester präsentierte erstmalig in der neuen modernen Sitzordnung, zudem mit zwei neuen Tuben (Stefan Naber und Christian Terhaar) und erstmalig mit einer Oboe (Stefanie Kauling), im voll besetzten Konzertsaal der Landesmusikakademie ausgewählte Leckerbissen aus allen Genres der Musik der vergangenen neun Jahre, in denen Joachim Pradel die musikalische Kompetenz der Musiker vorangetrieben und dem Musikverein Nienborg seine persönliche musikalische Note verliehen hat. Technisch ausgefeilt konzertierte das Orchester die anspruchsvolle Ouvertüre „Ross Roy“ von Jacob de Haan und den Konzertwalzer „Kaiserwalzer“ von Johann Strauss.
Renate Büning, Mechthild Woltering, Wilfried Stieler und Bernhard Roters
Dinkelträume: Gesang mit Text 4 110111
In 2006 komponierte Joachim Pradel die Polka „Dinkelträume“. Das schöne Leben an der Dinkel in Nienborg beschreibt Trompeter Albert Bömer. Er verfasste den Text, den das Quartett Mechthild Woltering, Renate Büning, Wilfried Stieler und Bernhard Roters gemeinsam mit dem Musikverein erstmalig präsentierten. Spürbare Leidenschaft gab es beim populären Militärmarsch „Alte Kameraden“.
Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg
Dem Kirchenchor St. Cäcilia war die Freude am Singen deutlich anzumerken. Unter der Leitung von Norbert Rehring entführte der Chor die begeisterten Zuhörer in die Welt der Musicals, Filmmusik und Oper. Stimmlich eindrucksvoll und voller Energie brachte der Chor die rasante Stimmung aus dem Musical „Starlight Express“ dar. Ebenfalls aus der Feder von Lord Andrew Lloyd Webber stammt „Das Lied der Nacht“ aus „Das Phantom der Oper“. Das perfekte Gleichgewicht von Text und Melodie brachte der vierstimmige Chor mit „Das Licht der Nacht“ aus dem Film „The Rose“ einfühlsam zu Gehör. Sanfte Töne sang der Chor im Nessaja-Lied „Ich wollte nie erwachsenen sein!“. Ausdruckstark transportierte das Ensemble die Emotionen der einzelnen Stücke in den Konzertsaal: Ein Verdienst des engagierten Dirigenten Norbert Rehring. Mit leichten Instrumentalklängen holte Jürgen Etzrodt am Klavier das harmonische Klangbild des Chores in den Vordergrund. Als Zugabe gab es den Gefangenenchor aus der Oper Nabucco, getreu dem Original von Giuseppe Verdi in italienischer Sprache.
Norbert Rehring
Danach übernahm Joachim Pradel wieder das Zepter. In der „Indiana Jones Selection“ wählte der Arrangeur Hans von der Heide die schönsten Melodien der suggestiven Musik, die John Williams für die drei erfolgreichen Filme über die Abenteuer des Archäologen Indiana Jones komponierte. Wie ein roter Faden zieht sich der „Raiders Marsch“ durch das schwere Stück, in dem der Choral und das Solo der Altsaxophone das bestechende Ende bilden. Umsichtig agierte Dirigent Joachim Pradel, welcher nicht oberflächlich die erklingende Musik, sondern die ausführenden Musiker perfekt dirigierte. Der zackig vorgetragene „Florentiner Marsch“ war ein weiterer Akzent eines kurzweiligen Konzertes.
Solist Herbert Borgers
Auf seinem Tenorsaxophon beschrieb Solist Herbert Borgers mit seinen herausragenden Fertigkeiten die im Song von Harold Arlen beschriebenen märchenhaft schönen Situationen in „Over the rainbow“. Das Popmedley „The best of Phil Collins“ mündete in ein triumphales Finale, welches vom tosenden Applaus der Zuhörer gekrönt wurde. Es war erstaunlich, mit wie viel musikalischer Sensibilität und Feingefühl die Musiker und Sänger das anspruchsvolle Konzertprogramm meisterten.
Moderator Werner Holtkamp
Würzig und fachlich versiert führte Werner Holtkamp durch das Programm.
Komponist und Dirigent Achim Pradel
Bei der Zugabe wurden die Zuhörer Zeugen einer Uraufführung. Joachim Pradel komponierte zu seinem Jubiläum eigens einen Marsch, den er zum Dank dem Musikverein und der Nienborger Bevölkerung widmete. Dem zur Folge verlieh er dem Marsch den Namen „Der Nienborger Marsch“. Die Erstausgabe seines Werkes überreichte der Komponist dem erste Vorsitzenden Harald Pieper. „Joachim Pradel kann sich bereits heute als Legendär bezeichnen“, lobte die erste Vorsitzende des Kirchenchores Renate Büning in Anlehnung an das Motto „The best of Achim“ das weitreichende musikalische Talent des Dirigenten, der den Musikverein zu einer grandiosen Leistung führte.
Ehrungen
Traditionell nimmt der Musikverein beim Frühjahrskonzert Ehrungen verdienter Mitglieder vor. Zum zehnten Mal dirigierte Joachim Pradel den Musikverein beim Frühjahrskonzert. Florian Mayer (Schlagzeug), Reinhard Ebbing (Posaune) und Maria Wellmann (Klarinette) sind seit zehn Jahren aktiv. Ralf Lammers spielt seit 20 Jahren am Schlagzeug. Der erste Vorsitzenden Harald Pieper und der Kassierer/Geschäftsführer Herbert Borgers überreichten den Jubilaren die Verdienstnadel. Eine Verdienstnadel und die Urkunde des Volksmusikerbundes NRW erhielt Schlagzeuger Josef Depenbrock für sein 25-jähriges Jubiläum im Nienborger Blasorchester. Ihre Premiere feierten Stefanie Kauling (Oboe) und Niklas Pieper (Trompete). Für die beiden war das erste Frühjahrkonzert als aktive Musiker.