Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg
Berechtigte Hoffnungen auf den Frühling machte das Frühjahrskonzert im großen Konzertsaal der Landesmusikakademie NRW. Mit der „Westfort Overture“ vom niederländischen Komponisten Jacob de Haan eröffnete der Musikverein Nienborg das Frühjahrskonzert 2010 Eigens zu diesem Konzert hat Dirigent Achim Pradel mit seinem Musikverein Nienborg das Stück – eingestuft in Schwierigkeitsgrad vier – neu in sein Repertoire aufgenommen. Carl Maria von Weber sagte einmal „Mit Hilfe der göttlichen Tonkunst lässt sich mehr ausdrücken und ausrichten als mit Worten.“ Das war dem Blasorchester zu Beginn des Konzertes gleich mehr als deutlich gelungen, lobte Moderator den Auftritt des Musikvereins, der die „Südböhmische Polka“ folgen ließ, zweifellos eins der wichtigsten Blasmusik-Kompositionen der letzten 50 Jahre, das in den Notenschrank jeder Blaskapelle gehört. Danach entführte das Orchester das Publikum nach Frankreich, wo 1928 durch den Komponisten Maurice Ravel das meistgespielte Werk der Orchesterliteratur, das Stück „Bolero“ entstand. Ravel widmete das Stück der Tänzerin Rubinstein. Sie bat den Komponisten, für sie ein Musikstück in Form eines spanischen Balletts zu entwerfen. Bolero ist auf einem Ostinato-Rhythmus aufgebaut, der von einer Trommel (Ralph Lammers) während des ganzen Stückes durchgehalten und gespielt wird.
Wichtigste Augenmerke bei diesem Stück sind die Spielgeschwindigkeit, das Herausarbeiten der Struktur und das Halten der Spannung bis zum Schluss. Zu einem Kollegen sagte Maurice Ravel: „Ich habe nur ein Meisterwerk gemacht, das ist der Bolero; leider enthält er keine Musik.“ Für die wechselnde Instrumentierung sorgten for allem die Solisten: Ulrike Knappstein (Klarinette), Christiane Brüggemann (Flöte), Kerstin Büning (Altsaxophon), Rita Ellerkamp (Horn) und Albert Bömer auf seiner nagelneuen Trompete. „Sway“ heißt übersetzt „Schunkeln“. Das war dem Publikum bei der Darbietung des Musikvereins, fern vom Dreiviertel-Takt, nicht möglich. Darauf folgte „La Storia“, ein Werk von Jacob de Haan, bestimmt vor allem für kreative Musiker und Zuhörer bestimmt. Nach der Pause begeisterte der Kirchenchor „St. Cäcilia“ unter der Leitung von Norbert Rehring die Zuhörer mit „Lieder sind wie helles Sonnenlicht“ von John Barly. Ihre Premiere feierten Sabine Büning, Monika Klümper und Theo Staub. Für den erkrankten Jürgen Etzrodt sprang kurzfristig Andrea van der Linde am Klavier ein. „Nach „Über 7 Brücken must du geh´n“, eine 1975 von Helmut Richter geschriebene Liebegeschichte, folgte „I have a dream“ (Mich trägt ein Traum), dem Titel der legendären Rede von Martin Luther King Junior, anlässlich einer großen Protestkundgebung der Bürgerrechtsbewegung am 28. August 1963 in Washington D.C. Mit „Mamma Mia“ sang der Chor einen weiteren Song der schwedischen Band ABBA. Das Publikum war vollends begeistert vom Gesang des Kirchenchores und erhielt mit der Ballade „One Moment in time” von Whitney Houston eine Zugabe.
Meine lieben Sängerinnen und Sänger, wie ihr dem Applaus entnehmen könnt, habt ihr euch in die Herzen der Besucher gesungen. Die begeisterten Zuhörer wollen noch mehr von eurem herzerfrischenden Gesang hören.
So großartig wie unser Cäcilienchor ist auch die Zugabe. Der Chor präsentiert ihnen einen großen Song einer großartigen Sängerin: „One moment in time“ von Whitney Houston.
Ihre Stimme ist unverwechselbar – eine vom traditionellen Gospel beeinflusste Mischung aus Pop und Soul. 1988 sang Houston den offiziellen Titelsong der Olympischen Spiele in Seoul, „One Moment in Time“, der sie an die Spitze der deutschen und britischen Single-Charts brachte. Meine sehr verehrten Damen und Herren, freuen sie sich nun auf die wunderschöne Ballade „One Moment in time“.
Nach dem exzellenten Gesang des Kirchenchores führte der Musikverein Nienborg die Besucher weiter durch die weite Welt der Musik. So konzertierte das Blasorchester den Marsch „Everest“, komponiert von Jacob de Haan. Mit der „Glenn-Miller-Story“ brachte der Musikverein darauf Swingtöne in den Konzertsaal und ließ mit „Bohemian Rhapsody“ von Queen folgen. Beim vorherigen Probewochenende hatte Dirigent Achim Pradel mit seinem Orchester ein Medley mit bekannten James-Bond-Melodien einstudiert. In dem Arrangement verarbeitete Johan de Mey nacheinander die bekanntesten James-Bond-Melodien „All Time High“ aus „Octopussy“, „The James Bond-Theme“, „Dr. No“, „For Your Eyes Only“ und „Goldfinger“ zu einem interessanten Potpourri. „Laridah“, der zünftige Heeresmarsch, den der deutsche Musikmeister des Musikkorps des 1. Infanterieregiments in München Max Hempel im Jahre 1918 in Frankreich komponierte, war die glanzvolle Zugabe einer Reise durch die Welt der Musik.
Meinen herzlichen Glückwunsch möchte ich an dieser Stelle Karin Wenning (Klarinette) und Felix Mensing (Schlagzeug) aussprechen, die gestern in Heek ihre D1-Prüfung mit sehr gutem Erfolg bestanden haben.
Ehrungen
von links: Herbert Borgers, Rita Ellerkamp, Holger Böhm und Harald Pieper
Erstmalig beim Frühjahrskonzert wirkten Frederike Woltering und Karin Wenning auf der Klarinette und Linda Benölken auf der Querflöte mit.
Seit 10 Jahren ist Holger Böhm auf der Trompete im Musikverein aktiv. nach vorne bitten.
Bereits seit 30 Jahren ist Rita Ellerkamp aktive Musikerin im Nienborger Musikverein. Seit vielen Jahren fährt sie Woche für Woche zu den Proben und Auftritten von Alstätte nach Nienborg. „Ich habe den Alstätter Musikverein nie verstanden, warum sie keine Frauen aufnehmen, doch in diesem Falle war es das Beste, was dem Musikverein Nienborg passieren konnte“, sprach der 1. Vorsitzende Harald Pieper ihr seine besondere Wertschätzung aus. Als ich vor über 25 Jahren im Musikverein angefangen habe, durfte ich neben Rita sitzen und wir spielten beide auf dem ersten Flügelhorn. Ich habe immer nur gedacht, Harald du musst was tun, sonst sitzt du nie auf Rita´s Platz. Dann, nach vielen Jahren auf dem Flügelhorn, wechselte sie ins Hornregister wo sie sich immer noch – gut für mich – sehr wohl fühlt. Bei den Satzproben leitet sie immer das so genannte „dicke Ende“. „Rita, wir wollen hoffen, dass für unsere gemeinsame Musikerzeit noch lange nicht das dicke Ende kommt und du noch oft zu uns ins schöne Nienborg fährst“, gratulierte Harald Pieper der Jubilarin.