Nahezu die gesamte Bandbreite der Blas- und Orchestermusik sowie des Chorgesangs gibt es beim diesjährigen Frühjahrskonzert am Samstag, 10. März zu hören, wenn der Musikverein Nienborg unter der Dirigentschaft Joachim Pradel in bewährter Zusammenarbeit mit dem Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg unter der Leitung von Norbert Rehring und das Nienborger Jugendorchester „Musik ich bin dabei“ die Ergebnisse ihrer intensiven Probearbeit zu Gehör bringen werden. Ort des Geschehens ist der große Konzertsaal der Landesmusikakademie NRW „Burg Nienborg“. Beginn ist um 20 Uhr. Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich.
Probe in der Aula der Bischof Martin Grundschule
Der 1. Vorsitzende des Musikvereins Harald Pieper verspricht den Gästen ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Musikprogramm. Das breitgefächerte Repertoire bekannter und neuer Musikstücke reicht von Egerländer Blasmusik über bekannte Märsche, Popsongs, Ouvertüren, Schlager, klassische Musik bis hin zu zahlreichen modernen Musikstücken aus bekannten Kinoerfolgen und Musicals, ist sich Harald Pieper, dass für jeden Geschmack etwas dabei sein wird. Seit Jahren hat das Frühjahrskonzert seinen Stammplatz beim Publikum und im Nienborger Veranstaltungskalender. So stellt sich der Musikverein seit 1970 grundsätzlich im Frühjahr mit seinem Jahreskonzert seinem Publikum vor. Unter der Leitung des damaligen Dirigenten August Juskowiak wurden hauptsächlich „zackige“ Heeresmusikmärsche als Schwerpunkte des Konzertes geboten. Fand das Frühjahrskonzert zunächst im Saal der Gaststätte Mümken statt, gab der Musikverein im Jahre 1985 unter der Leitung von Dirigent Heinz Overkamp in der zum Abbruch bestimmten Halle der Firma Cramer ein Stelldichein, wo Ende der 80er Jahre das Musikzentrum – das Herzstück – der Landesmusikakademie Nordrhein-Westfalen, mit dem großen Konzertsaal, der Verwaltung und den Seminarräumen entstand. Im Jahre 1990 verlegte der Musikverein sein Jahreskonzert vom Saale Mümken in den Konzertsaal der Akademie. Seit vielen Jahren konzertieren die drei Ensembles Musikverein, Kirchenchor und Jugendorchester gemeinsam und begeistern die Zuhörer mit ihren Hörgenüssen. Ein kleines Jubiläum feiert in diesem Jahr das Jugendorchester „Musik ich bin dabei“, das vor 10 Jahren von Dirigentin Vera Lammers ins Leben gerufen wurde. Wie beim Frühjahrskonzert bietet das Jugendorchester dem Musikernachwuchs die Möglichkeit in der Gruppe zu musizieren, freut sich Harald Pieper, dass die jungen Musiker auf der Bühne dem Publikum ihr musikalisches Können präsentieren und zum Gelingen des Konzertes beitragen werden.
Moderator Bernhard Kock
„Jeder Esel kann den Takt schlagen, aber Musik machen das ist schwierig. Was wären wir ohne Musik? Arm wären wir – ohne eine Sprache, die man überall auf der Welt versteht. Die Musik verschließt die Lippen und öffnet die Herzen. Die Musik spricht für sich allein, vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance“, mit diesem Schlusswort brachte Moderator Bernhard Kock das großartige Frühjahrskonzert vom Musikverein Nienborg, Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg und dem Jugendorchester „Musik ich bin dabei“ im Konzertsaal der Landesmusikakademie auf den Punkt.
Das begeisterte Publikum war von der Vielfältigkeit und Professionalität der Darbietungen derart angetan, dass sie den glänzend aufgelegten Akteuren mit langanhaltendem Applaus dankten und diese nur mit mehren Zugaben von der Bühne ließen. Im Einklang mit der Musik und dem frühlingshaften Blumenschmuck sorgte Moderator Bernhard Kock mit Witz und Esprit für die notwendigen Informationen zu den Musikstücken. Es ist schon erstaunlich, was junge Musiker mit wenig Erfahrung, bereits leisten können, zeigte sich die 1. Vorsitzende des Kirchenchores Renate Büning von der Leistung des Jugendchores begeistert. Unter der Leitung von Vera Lammers setzten die mehr als 30 Kinder und Jugendlichen mit dem Medley „The best of Queen“, bei dem Celina Rosery ein Klarinettensolo spielte, und der Ouvertüre „A Sailors Adventure“ einen vielversprechenden Startschuss. Mit „Tiger Rack“ versprühten sie bei der Zugabe Dixieklänge. Die Gedanken fliegen lassen konnten die Zuhörer bei der weltberühmten Boxerfanfare „Gonna fly now“, der eingängigen Erkennungsmelodie aus den Rocky- Filmen, die der Musikverein unter der Leitung von Joachim Pradel konzertierte, ehe sie den spannungsgeladenen Soundtrack „Children of Sanchez“ aus dem gleichnamigen Film spielten. Hier boten die Akteure ein Musterbeispiel für eingängigen, effektvollen und melodischen Jazz-Rock – musikalisches Zelluloid zum Abheben. Dieses weltbekannte Meisterwerk von Chuck Mangione wurde durch den Musikverein ebenso beim letztjährigen Probewochenende einstudiert wie die Filmmusik „Hook“. Nicht zuletzt Dank des Solos von Winfried Wiemann, Klarinettenlehrer aus Wessum, der auf dem Englisch-Horn spielte, wurde „Largo“, die wohl bekannteste sinfonische Dichtung aus der „Neuen Welt“ des tschechischen Komponisten Karlsbad Dvoraks ein wahrer Hörgenuss. Joachim Pradel führte sein Orchester mit großer Sicherheit durch die Partitur, welche durch die Atmosphäre amerikanischer Schwarzen- und Indianermusik geprägt ist. Meisterlich arbeitete das Ensemble die Pentatonik, das melodische Kreisen um einen einzelnen Ton und die Bevorzugung eines niedrigen Leittons heraus. Klassische Blasmusik erklang bei der Egerländer Klarinettenpolka, wo die Solisten Ulrike Knappstein, Katrin Wilhelm, Maria Wellmann, Jutta Hagenkötter und Winfried Wiemann die Hauptrollen spielten. Dass nicht nur Berufsmusiker, sondern auch Zollbeamte wie Georg Meissner spritzige und beliebte Märsche komponieren können wurde bei dem traditionellen Marsch „Zum Städtel hinaus“ mehr als deutlich. Damit gingen die Besucher und Akteure in die Pause, ehe der Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg unter der Leitung von Norbert Rehring, mit „Horch, was swingt von draußen rein“, ein jazziges Potpourri aus deutschen Volksliedern, die Zuhörer wieder in den Konzertsaal bat. Moderator Bernhard Kock freute sich, dass der Kirchenchor mit Elsbeth Sirkorski, Margret Steinweg und Franz-Josef Viermann Verstärkung erhalten hat, der zudem unter der Begleitung von Bernhard van Almisck, Bildungsreferent der LMA, bekannte Klassiker von Udo Jürgens wie „Ich war noch niemals in New York“ und „Mit 66 Jahren“ zu Gehör brachte. Obendrein gab es noch einmal „Horch was swingt von draußen rein.“
Das letzte Drittel des Konzerts eröffnete der Musikverein mit einem weiteren musikalischen Leckerbissen, dem traditionellen „Friedricus-Rex-Grendadiermarsch“. Bei dem populären Walzer „The second Waltz“ übernahm Jan Wellmann mit seinem Alt-Saxophon nach einer kurzen Einleitung die schöne lyrische Musik, die dann vom gesamten Saxophon-Register weitergeführt wurde. Bei dieser Erkennungshymne für André Rieu überzeugte zudem Jürgen Loske auf seiner Posaune. Dass Dirigent Joachim Pradel nicht nur ein ausgezeichneter Dirigent ist wurde am Ende des beschwingten Konzertes deutlich, als der Musikverein Melodien aus dem Musical „Die Schöne und das Biest“ konzertierte. Exklusiv für das dankbare Nienborger Publikum hat Joachim Pradel das Stück bearbeitet, um es noch schöner klingen zu lassen. Herzergreifend, wie die Geschichte eines mutigen Mädchens, das einen verzauberten Prinzen erlöst, spielte das Orchester zum Finale auf, bei dem Kerstin Büning auf dem Alt-Saxophon und Matthias Büning am E-Piano als Solisten brillierten. Nach der ersten Zugabe dem traditionellen „York’scher Marsch“ gab es bei den Zuhörern kein Halten mehr und sie forderten frenetisch eine weitere Zugabe, in der Dirigent Joachim Pradel beim Marsch „Zum Städtel hinaus“ gleichzeitig sein Orchester und die im Takt mitklatschenden Besucher dirigierte.
Ehrungen
Traditionell nahm der Musikverein das Frühjahrskonzert zum Anlass, verdiente Mitglieder zu ehren, die der Ehrenvorsitzende Wilhelm Loske und der Schriftführer/Kassierer Herbert Borgers vornahmen. Die Ehrennadel in Bronze für 10 Jahre aktive Tätigkeit erhielt Stefan Naber (Tuba). Für 20jährige aktive Mitgliedschaft erhielten Heidi Schiller (Klarinette), Michael Pieper (Bariton) und Klaus Büning (Schlagzeug) die silberne Ehrennadel.
Albert Bömer
Harald Pieper
Ihre Silberhochzeit im Musikverein feierten Albert Bömer (1. Trompete) und der 1. Vorsitzende Harald Pieper (1. Flügelhorn), die seit 25 Jahren dem Orchester angehören und dafür die Ehrennadel in Altsilber und die Urkunde des Volksmusikerbundes erhielten. Bereits seit 30 Jahren ist Reinhard Terwolbeck auf dem Bass im Musikverein aktiv. Von 1991 bis 1998 war er zudem Dirigent des Nienborger Blasorchesters. Für seine Verdienste erhielt er die goldene Ehrennadel und eine Urkunde des Volksmusikerbundes. Zum ersten Mal spielten beim diesjährigen Konzert Lucas Booms und Johannes Voss auf der Trompete mit. Sie wurden ebenso herzlich begrüßt wie Rückkehrer Guido Heyart auf dem Flügelhorn. Herbert Borgers dankte zudem Georg Kirschner vom Musikverein Ahaus, der erst bei der Generalprobe für Schlagzeuger Ralph Lammers einsprang und seinen Schlagzeuglehrer glänzend vertrat.