Gartenanlage Nonhoff – Punkt 15 Uhr – ein Blick zum Wolken verhangenen Himmel – die Musiker und Helfer haben ihre Positionen eingenommen – da hob Dirigent Achim Pradel den Taktstock. Mit dem beschwingten Marsch „Arosa“ von Oscar Tschuor begann die 35. Auflage des Dinkelkonzertes vom Musikverein Nienborg 1924 e.V.
Das Konzert in der idyllischen Dinkelaue ist seit vielen Jahren ein wahrer Publikumsmagnet. Auch an diesem Nachmittag strömen bei guten äußeren Bedingungen zahlreiche Besucher aus der Dinkelgemeinde und Umgebung in den Konzertgarten. „Es sind viele Stammgäste von außerhalb dabei. Vor allem Musikerkollegen aus den Nachbarorten und Vertreter der Schützenvereine aus Leer und Eggerode, wo wir seit vielen Jahren im Einsatz sind. Zum Teil bis aus Südlohn waren Gäste angereist“, sagte Frank Lammers, erster Vorsitzender vom Nienborger Musikverein.
Die zahlreichen Besucher brauchen ihr Erscheinen nicht bereuen. Achim Pradel zog sämtliche Register und präsentierte den begeisterten Zuhörern ein breitgefächertes Programm traditioneller und moderner Blasmusik. Mit flotten Klängen brachten die 51 Musikerinnen und Musiker Orchester mit „Copacabana“ von Barry Manilow das brasilianische Lebensgefühl in die Dinkelgemeinde. Die musikalische Konzertreise setzten sie mit dem Konzertmarsch „Dem Land Tirol die Treue“ und der Polka „Egerland Heimatland“ fort. Mit den Ohrwürmern „Rauschende Birken“ von Ernst Mosch und dem „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik spielte sich das Orchester vor allem in die Herzen der älteren Gäste. Neu ins Repertoire aufgenommen wurde der Sommerhit „Moviestar“ von Harpo. Danach gab Achim Pradel den Taktstock an Alexander Cordts weiter. In ihren grünen T-Shirts startete das Jugendorchester Nienborg (JON) mit dem Popsong „You’ll be in my heart“, aus Walt Disney’s „Tarzan“. Es folgten die Ballade „Irish Dream“, die Filmmusik „Eye of the tiger“ und „Can u feel the love tonight” aus dem Musical “König der Löwen”. Erstmalig präsentierte das JON an diesem Nachmittag de Popsong „Shut up dance“ und die Ouvertüre „The Little Magyar“ von Alfred Bösendorfer. „Das Konzert heute ist sehr gut gelaufen. Wir hatten wieder tolle Unterstützung von einigen Musikern vom Musikverein“, war Alexander Cordts sichtlich zufrieden. Gerne hat das JON die vom begeisterten Publikum geforderte Zugabe mit dem Popsong „The final countdown“ erfüllt.
Danach nahm der Musikverein wieder unter dem Fallschirm Platz. Die geballte Musikalität des Orchesters wurde gleich zu Beginn des zweiten Teils mit dem Truppenmarsch „Zum Städtel hinaus“ deutlich, den Georg Messner 1908 in Stralsund komponierte. Nach dem Popsong „Africa“ von Toto intonierte das Orchester die Polka „Böhmischer Traum“ und den Gassenhauer aller Schützenfeste „Die Vogelwiese“ folgen. Beim Singen des Textes zu der Polka von Josef Poncar zeigten sich Musiker und Besucher sehr textsicher.
Selbst ist Frank Lammers an diesem Nachmittag mit seiner Posaune nicht im Einsatz. Er kümmert sich um den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Er schaut bei den 30 Helferinnen und Helfern vorbei, die sich in der Cafeteria und an der Theke um das leibliche Wohl der Gäste kümmern. Viele Frauen haben am Samstag und Sonntag Zuhause gebacken. Davon zeugte die beeindruckende Kuchenbar mit 60 Kuchen. „Ohne diese Frauen und Männer könnten wir das Dinkelkonzert gar nicht durchführen“, sprach Lammers den Ehepartnern, Freunden, Freundinnen, Eltern oder Musiker für ihren Einsatz ein großes Dankeschön aus. „Die Einnahmen werden für die Ausbildung der Jugendlichen und zur Anschaffung von Noten und Instrumenten verwendet“, ergänzte Frank Lammers.
Während ihrer Arbeit lauschten auch die Helfer den schönen Klängen. Sie hörten das Medley „Eigthies Flashback“, einen packenden, musikalischen Rückblick auf die größten Hits der 1980er-Jahre. Mit dem Medley mit Hits Wolfgang Petry wurden auch Musikwünsche erfüllt. Nach der TV-Musik „The A-Team“, dem mitreißenden Song „Hinterm Horizont“ von Udo Lindenberg und der Polka „Über zwei Dörfer“, ebenfalls aus der Feder von Josef Poncar, wollte Achim Pradel das Konzert eigentlich beenden. Mit großem Applaus verlangten die mitgerissenen Besucher eine Zugabe. Mit der Polka „Rosamunde“ setzte das Blasorchester einen glanzvollen Schlußpunkt eines sehr unterhaltsamen Nachmittages. Mit dem letzten Musikstück setzte ganz langsam der Regen ein, der sich erst nach dem letzten Ton entlud – eine Punktlandung, die man besser nicht planen kann.
Der Musikverein verabschiedet sich nun in eine wohlverdiente Sommerpause. Beim Sommerfest vom Nienborger Bürgerschützenverein ist der Verein am Montag, 5. August 2017 ganztägig im Einsatz. Am Sonntag, 17. September 2017 feiert die Comboband Nienborg in der Gartenanlage Nonhoff ihr 25-jähriges Jubiläum. Neben anderen Vereinen wird das Nienborger Blasorchester die Besucher musikalisch unterhalten. Am 7. und 8. Oktober 2017 steigt im Festzelt in der Niestadt das „Nienborger Oktoberfest“ vom Musikverein. Eintrittskarten für das Fest am Samstag sind bei den Vorstandsmitgliedern erhältlich. Beim Frühschoppenkonzert am Sonntag spielt der Nienborger Musikverein.