Abschiednehmen hieß es beim Dinkelkonzert 2013. Für chim Pradel war es das letzte Dinkelkonzert als Dirigent vom Musikverein Nienborg
Ein bewegtes Dinkelkonzert mit dem Musikverein Nienborg 1924 e.V. erlebten die zahlreichen Zuschauer am Sonntag vor traumhafter Kulisse im Sommergarten der Gaststätte Nonhoff. Für Dirigent Achim Pradel war es zugleich das Abschlusskonzert nach 12 Jahren außergewöhnlicher Zusammenarbeit mit dem Nienborger Blasorchester. Berufliche Gründe lassen ein weiteres Engagement als musikalischer Leiter des Nienborger Blasorchesters leider nicht mehr zu. Dass Achim Pradel es durch seinen Perfektionismus in all den Jahren geschaffen hat, aus einem gut funktionierenden Blasorchester einen wunderbaren Klangkörper zu formen, stellte der Musikverein eindrucksvoll unter Beweis. Mit dem Deutschmeister-Regimentsmarsch, ein 1893 vom Österreicher Wilhelm August Jurek komponierter Militärmarsch, stimmten das 50 Mann/Frau starke Orchester die Gäste zu Beginn auf einen abwechslungsreichen Nachmittag mit einem vielfältigen Musikprogramm ein. Von „Egerland-Heimatland“, „Hello Dolly“, „Michael-Jackson-Medley“, „A-Team-Intro“, „Preußens Gloria“, „Abba-Medley“ bis hin zur Wexter Nationalhymne „Hohe Tannen“, die Bandbreite war mit Polka, Film- und Popmusik, Volkslieder und klassische Märsche breit gefächert. Textsicher stimmte das begeisterte Publikum in den Nationalschlager „Vogelwiese“ ein, die das Orchester gleich zwei Mal spielte.
Albert Bömer
Bei „What a wonderful world“ von Louis Armstrong brillierte Albert Bömer mit einem gekonnten Solostück auf seiner Trompete.
Jugendorchester Nienborg
Mit „Eye of the tiger“, „Tiger Rag“ und „Super Spy“ stellte das Jugendorchester Nienborg (JON) unter der Leitung von Alexander Cordts sein Können unter Beweis. Weiter ließen die Nachwuchsmusiker das Jazzstück „Funky JON Blues“ folgen, dass Alexander Cordts eigens für das JON komponiert hat. Freuen konnte sich das Orchester über eine Spende vom Schützenverein Wext-Wichum-Ammert-Callenbeck. Der 1. Vorsitzende Bernhard Borgert überreichte Jugendwartin Katrin Wilhelm 170 Euro für den Auftritt des JON beim Wexter Schützenfest Anfang Juli.
„Danke für die tolle Zusammenarbeit, ich gehe mit einem weinenden Auge“, verabschiedete sich Achim Pradel kurz vor Ende des Konzerts bei seinem Orchester und der Nienborger Bevölkerung, mit der Gewissheit, sicherlich nicht zum letzten Mal in Nienborg gewesen zu sein. „Die Wege trennen sich. In Nienborg gibt es viele gute Musiker, sodass hier auch weiterhin gute Musik gemacht wird“, weiß Achim Pradel, dass er ein gut bestelltes Orchester übergeben wird.
Harald Pieper (rechts im Bild) und Dirigent Achim Pradel
Harald Pieper, 1. Vorsitzender vom Nienborger Musikverein, dankte dem scheidenden Dirigenten für seine hervorragende Arbeit. Die offizielle Verabschiedung feiert der Musikverein zu einem späteren Zeitpunkt. Einen neuen Dirigenten präsentiert der Verein in den kommenden Wochen. Mit dem spritzigen und beliebten Marsch „Zum Städtel hinaus“, aus der Feder des Zollbeamten Georg Meissner, wurde das Ende des Konzertes eingeläutet.
„My Way“: Achim Pradel auf seiner Trompete
Höhepunkt des Nachmittags war abschließend „My Way“ von Frank Sinatra. Hier zelebrierte Achim Pradel mit einem Trompetensolo seine ganze Klasse auf seinem Instrument und sorgte mit seinem musikalischen Abschiedsgeschenk für pure Gänsehautstimmung. Damit wollten die Nienborger ihren äußerst beliebten Dirigenten nicht gehen lassen. Mit dem populären Konzertmarsch „Hoch Heidecksburg“ erfüllte er mit seinem Blasorchester einen letzten Musikwunsch.
Fankurve
Lautstark feierten die hingerissen Besucher ihren Dirigenten: „Achim Pradel – Musikgott“ schallte weithin hörbar durch Nonhoff’s Garten.
Für manchen Musiker und Besucher endete das Konzert mit einer Abkühlung in der Dinkel.