Vorbericht
Dinkelkonzert – aus den Anfangsjahren
Um sich einer noch größeren Öffentlichkeit zu präsentieren wurde beim Musikverein Nienborg vor 25 Jahren die Idee geboren, neben dem bewährten Frühjahrskonzert ein zusätzliches Konzert in der Gartenanlage der Gaststätte Nonhoff zu geben. Das Frühjahrskonzert fand erstmalig im Jahre 1970 unter der Leitung von Dirigent August Juskowiak statt, unter dessen Leitung hauptsächlich alte „zackige“ Heeresmusikmärsche gespielt wurden. Das Frühjahrskonzert, bei dem der Musikverein alljährlich gemeinsam mit dem Kirchenchor und das Jugendorchester die Zuhörer in der Landesmusikakademie NRW begeistert, fand zur damaligen im Saal der Gaststätte Mümken statt und stieß seit jeher auf sehr großen Anklang in der Bevölkerung. „Da die Raumkapazitäten bei Mümken begrenzt waren entschloss sich der Verein, in den Sommermonaten im Freien ein weiteres Konzert anzubieten und die Gäste mit musikalischen Darbietungen zu unterhalten“, blickt der damalige 1. Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende des Nienborger Musikvereins Willi Loske auf die Anfänge des Konzertes zurück. So fand dann die Erstauflage unter der Dirigentschaft von Heinz Overkamp am 17. Juli 1983 in der idyllischen Gartenanlage der Gaststätte Nonhoff in den Nienborger Dinkelauen statt. Das prachtvolle Ambiente in Nonhoff’s Garten mit der dahinter leise vor sich hin fließenden Dinkel und dem Blick auf den van Oerschen Busch in Wichum geben dem Konzert seit dem ersten Tag die besondere Note und lädt die Gäste zum Verweilen ein. „Bis vor zwei Jahren war Willi Loske für Organisation des Dinkelkonzertes zuständig“, dankt der 1. Vorsitzende Harald Pieper seinem Vorgänger für seine vorbildliche Arbeit, der dem Verein auch heute noch, und nicht nur beim Dinkelkonzert, mit Rat und Tat zur Seite steht. Ebenso zollt Harald Pieper den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern ein großes Lob, die in vielfältiger Weise seit dem ersten Tag zum großartigen Gelingen des Dinkelkonzertes beitragen. „Ohne die Hilfe vieler Frauen und Männer könnten wir das Konzert gar nicht durchführen“, dankt Harald Pieper vor allem die Familienangehörigen der Musikerinnen und Musiker, die immer Gewehr bei Fuß stehen und den vielen Kuchenspendern aus dem gesamten Ort, die für eine breit gefächerte und leckere Kuchenauswahl sorgen. Seit dem ersten Tag wird das Konzert von zahlreichen Besuchern aus Nah und Fern besucht und ist ein fester Bestandteil im Kulturkalender der Dinkelgemeinde. So würde sich Harald Pieper sehr freuen, wenn er auch am kommenden Sonntag, 20. Juli 2008 wieder eine Vielzahl Gäste aus Nienborg und Umgebung in der Gartenanlage der Gaststätte Nonhoff begrüßen könnte. So hofft Pieper, dass der Wettergott am kommenden Sonntag wie in den zurückliegenden Jahren den Nienborger treu zur Seite steht. So musste seit der Premiere das Konzert wegen schlechter Witterung erst einmal ausfallen und in einem Fall verlegt werden. Der 1. Vorsitzende verspricht den Gästen ein abwechslungsreiches Musikprogramm. Unter der musikalischen Leitung von Dirigent Joachim Pradel hat das Orchester Musikstücke für jegliches Alter im Angebot. Neben der traditionellen Volksmusik mit Märschen, Polkas oder Walzern bietet das Ensemble auch aktuelle Schlager- und Popsongs aus seinem umfangreichen Repertoire. Erstmalig in der 25-jährigen Geschichte wird ein junger, hochtalentierter Trompetenschüler von Musiklehrer Joachim Pradel mit dem gesamten Orchester zwei Solostücke präsentieren. Traditionell wird der bunte Musikreigen um 15 Uhr eröffnet. Bis 18 Uhr wird das Orchester seine Zuhörer musikalisch unterhalten. So vielfältig wie die Musik ist auch seit 25 Jahren das kulinarische Angebot beim Dinkelkonzert. Neben einer Cafeteria mit selbst gebackenem Kuchen und frischem Kaffee gibt es Gegrilltes und kalte Getränke. Auch für die kleinen Gäste hat sich der Verein um den Vorsitzenden Harald Pieper etwas einfallen lassen. Für sie steht eine Hüpfburg bereit.
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Nachbericht
Auch bei seiner Jubiläumsauflage – die Premiere fand vor 25 Jahren statt – erwies sich das Dinkelkonzert des Musikvereins Nienborg als wahrer Publikumsmagnet. Gleich zu Beginn, als das Ensemble unter der Leitung von Dirigent Joachim Pradel mit dem Marsch „Frei Weg“ den bunten musikalischen Reigen eröffnete, waren die Sitzplätze in der Gartenanlage der Gaststätte Nonhoff nahezu komplett besetzt.
Der Garten der Gaststätte Nonhoff
Und die zahlreichen Besucher brauchten ihren Besuch wahrlich nicht bereuen. Dafür sorgte der Musikverein mit einem vielfältigen Musikprogramm. Dirigent Joachim Pradel nahm die kleinen und großen Gäste mit auf eine abwechslungsreiche Musikreise quer über die ganze Welt und durch das vielfältige Musikrepertoire verschiedener Epochen und Stilrichtungen. Die glänzenden Darbietungen des Orchesters und Solisten wurden mit großem Applaus durch der begeisterten Besucher honoriert.
Aus der Feder des tschechischen Komponisten und Kapellmeisters Jaromir Vejvoda stammt die bekannte Polka „Rosamunde“. Daran schlossen sich mit „La Golondrina“ lateinamerikanische Klänge an, ehe das Orchester den amerikanischen Marsch Military Escort herzerfrischen intonierte. Die Eigenkomposition „Dinkelträume“ von Dirigent Joachim Pradel war die passende Einlage zu der an Nonhoff’s Garten vorbei fließenden Dinkel. Nach dem Florentiner Marsch ging die musikalische Reise zur Film- und Fernsehmusik. „Gonna fly now“ ließ die Herzen aller Rocky-Fans höher schlagen, während verschiedene Erkennungsmelodien wie Tatort oder das aktuelle Sportstudio aus diversen TV-Sendungen in „TV-Kultabend“ an einen ruhigen Fernsehabend erinnerten.
Edith Baumeister (links) beim Echo vom Königssee
Beim „Echo vom Königssee“ bewiesen Edith Borgers und Albert Bömer auf ihrer Trompete, dass sie ihr musikalisches Handwerk bestens verstehen. Das Posaunenquartett Jürgen Loske, Frank Lammers, Reinhard Ebbing und Nils Mensing brillierte bei „Seventy Six Trombones“ mit Soloeinlagen. Im weiteren Verlauf erwiesen sie sich beim Posaunen-Express abermals als Posaunen-Virtuosen. Eine Premiere gab es in der 25-jährige Geschichte des Dinkelkonzertes mit den Soloeinlagen vom hochtalentierten Nachwuchsmusiker Niklas Pieper, einem Musikschüler von Joachim Pradel. Seit vier Jahren spielt der 11-jährige Trompete. Mit seinem Instrument begeisterte er gemeinsam mit dem Musikverein die Zuhörer bei der Filmmusik aus Dr. Schiwago und des englischen Volksliedes „Amazing Grace“, das hierzulande besser als „Ein schöner Tag“ bekannt ist. Auch Musikwünsche der begeisterten Besucher erfüllte das Orchester, so mit dem Odenwalder Walzer für Heinrich Fedder aus Eggerode. Leider hatte der Wettergott danach nur bedingt ein Einsehen mit dem Musikverein und den Besuchern. Nach dem flotten Marsch „Hoch Heidecksburg“ sorgte der Regen dafür, dass sich die Zuhörer zum Orchester unter den großen Schirm gesellten. Mit „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ wollte das Orchester eine schnelle Wetteränderung herbeiführen, was jedoch nicht gelang. Dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch und der Musikverein unterhielt seine Besucher mit weiteren Stücken. Mit „Copacabana“ wurde südamerikanische Stimmung ins regnerische Nienborg geholt. Die am Zuckerhut ständig scheinende Sonne konnte sich gegen den Regen jedoch nicht mehr durchsetzen. Aus dem Süden in den Osten ging es danach mit dem Volkslied „In einem Polenstädtchen“ in die deutsche Nachbarschaft. Bei der Polka „Auf der Vogelwiese“ des legendären Ernst Mosch stellte das Ensemble eindrucksvoll unter Beweis, dass es auch mit seiner Stimme umzugehen weiß, wobei sie durch einige Zuhörer tatkräftig unterstützt wurden. Ist dieses Stück doch ein beliebter Schützenfestschlager in der Dinkelgemeinde. In den Film „Die Brücke am Kwai“ versetzte der Musikverein am Ende eines begeisternden mit dem „River-Kwai-Marsch“, den Kenneth J. Alford im Jahre 1914 komponierte. Dieser Welthit wurde in dem Film von den britischen Soldaten beim Einmarsch ins thailändische Lager gepfiffen und war das i-Tüpfelchen einer glanzvollen Musikreise.