Gegen das launische Sommerwetter in diesem Jahr hatte auch der Musikverein Nienborg 1924 e.V. keine Chance. Wettergott Petrus meinte es bei der 25. Auflage des Dinkelkonzertes am Sonntagnachmittag in der Gartenanlage der Gaststätte Nonhoff nicht gut mit dem Blasorchester und seinen zahlreichen Gästen. Der plötzlich einsetzende Regen sorgte zwar für ein abruptes Ende der musikalischen Darbietungen, jedoch nicht für ein gänzliches Ende der Veranstaltung.
Am 17. Juli 1983 erfuhr das Dinkelkonzert seine Premiere. Da das Jahreskonzert im Frühjahr immer größeren Anklang fand, entschloss sich der Verein, in den Sommermonaten ein weiteres Konzert im Freien anzubieten. „Seit dem ersten Tag wird das Konzert von der Bevölkerung sehr gut angenommen“ heißt es in der Festschrift des Musikvereins zu seinem 75jährigen Jubiläum im Jahre 1999. Dieser Zuspruch ist bis heute ungebrochen. So waren die Plätze beim diesjährigen Konzert abermals bis auf den letzten Platz gefüllt. Nicht nur Besucher aus der Dinkelgemeinde lauschten den Klängen des Musikvereins und genossen im sommerlichen Ambiente den warmen Kaffee, ein Stück aus dem umfangreichen Angebot selbstgebackener Kuchen oder ein leckeres Stück Grillfleisch. Auch zahlreiche Besucher von auswärts hatten den Weg nach Nienborg gefunden und wurden für Ihr Kommen belohnt.
Unter der Leitung von Dirigent Joachim Pradel setzten die mehr als 40 Musikerinnen und Musiker pünktlich um 15 Uhr bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein mit dem Marsch „Zum Städtle hinaus“ einen verheißungsvollen Startschuss und ließen weitere musikalische Hörgenüsse folgen. Dabei brillierte das Blasorchester mit Musikdarbietungen aus vielen verschiedenen Stilrichtungen. Ob mit der Polka „Aus Böhmen kommt die Musik“, modernen Musikstücken wie das Medley mit bekannten Songs von Robbie Williams, dem Nummer eins Hit aus dem Jahre 1995 „Lemon Tree“ der Band Fools Garden oder „Pretty Woman“ vom amerikanischen Rock- und Countrysänger Roy Orbinson sowie der lateinamerikanische Tanz „La Golondrina“. Joachim Pradel zog mit seinem Blasorchester alle Register und intonierte eindrucksvoll das umfangreiche Repertoire moderner Blasmusik in der heutigen Zeit. Volkstümliche Klänge erschallten mit den Märschen „Frei weg“ und den „Florentiner Marsch“. Dirigent Joachim Pradel glänzte nicht nur als Leiter seines Orchesters, sondern auch als Moderator. Dabei erfüllte er auch Musikwünsche, wie den wohl populärsten deutschen Heeresmarsch „Preußens Gloria“, den Musikdirektor Johann Gottfried Piefke im 19. Jahrhundert komponierte. Ein Geburtstagsständchen gab es für die stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Heek, Frau Bärbel Pieper, die tags zuvor ihren 60. Geburtstag feierte. Das Lied „Hoch soll sie/er leben“ galt sicherlich auch schon Thomas Borgers (Tenorhorn), der am Tag nach dem Dinkelkonzert 40 Jahre alt wurde. Nach dem englisch-schottischen Lied „Auld long Syne“, dessen Melodie dem deutschen Volkslied „Nehmt Abschied, Brüder“ zugrunde liegt ging das Orchester in seine wohlverdiente Pause, um sich auf das klangvolle Finale vorzubereiten. Das mit dem Musikstück das Blasorchester Abschied von seinen musikalischen Darbietungen nehmen musste, war zu der Zeit kaum zu erahnen. So sollten die Besucher aus Schöppingen nicht Recht behalten, die kurz zuvor süffisant sagten „Wenn in Nienborg etwas los ist, ist immer gutes Wetter.“ Das plötzliche Ende der musikalischen Darbietungen tat der guten Stimmung in den Nienborger Dinkelauen keinen Abbruch. Die Besucher drängten sich an die neu gestaltete Theke in Nonhoff’s Gartenanlage und feierten mit den Musikerinnen und Musiker in geselliger Runde weiter. So war der 1. Vorsitzende des Nienborger Musikvereins Harald Pieper auch zufrieden mit dem Verlauf des Konzertes. Er zeigte sich besonders erfreut über die große Besucherzahl. Seinen Dank richtete er an die zahlreichen Helferinnen und Helfer sowie die edlen Kuchenspenden aus dem ganzen Dorf. „Ohne diese tatkräftige Unterstützung können wir das Dinkelkonzert gar nicht durchführen“, spricht Harald Pieper den vielen Personen Lob und Anerkennung aus.