Einen Hochgenuss der Blasmusik präsentierte am vergangenen Sonntag der Musikverein Nienborg beim traditionellen Dinkelkonzert. Unter der bewährten Leitung von Dirigent Joachim Pradel bewies das Ensemble in der Gartenanlage der Gaststätte Nonhoff eindrucksvoll, dass es die ganze Bandbreite der Blasmusik beherrscht. Ob Märsche, Polkas, Walzer, Balladen, Pop-Songs oder aktuelle Schlager – das Nienborger Blasorchester ließ keine Wünsche offen. Bei hochsommerlichen Temperaturen entführte das Ensemble seine Gäste mit „Aus Böhmen kommt die Musik“ zunächst in den westlichen Teil Tschechiens, ehe sie mit dem Potpurri „Remember the old times“ an die alten Zeiten erinnerten. Ruhig und besinnlich wurde es dann bei „How deep is your love“, dem Popsong der legendären Musikgruppe Bee Gees. Danach kam Schwung in die Nienborger Dinkelauen. Beim Schützenfestschlager „Auf der Vogelwiese“ bewiesen die Musiker, dass sie nicht nur ihre Instrumente beherrschen, sondern auch gesanglich zu Gefallen wissen. Dabei wurde sie von den zahlreichen Besucher ebenso unterstützt wie bei dem Geburtstagsständchen „Happy birthday“ für Thomas Borgers, der seit vielen Jahren im Nienborger Musikverein das Tenorhorn spielt. Nach einer kleinen Pause, in der Thomas Borgers seinen Musikerkollegen etwas Kühles spendierte, wurde der bunte Musikreigen mit dem Schlagermedley von Udo Jürgen fortgesetzt. Danach erfüllte das Orchester mit dem wohl bekanntesten Marsch „Alte Kameraden“ einen Musikwunsch. 1889 komponierte Militärmusiker Carl Teike diesen Marsch in Ulm. Angeblich soll der vorgesetzte Kapellmeister seinem Untergebenen Teike damals nach Überreichen der Noten gesagt haben: „Märsche haben wir genug. Den werfen Sie mal in den Ofen!“ Der Marsch wurde nicht verbrannt, sondern avancierte zu einem der populärsten und meistgespielten deutschen Militärmärsche. Danach ging es mit „Copacabana“ auf die große Reise nach Südamerika, ehe der „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik auf dem Programm stand, gefolgt vom Medley bekannter Hits von den Flippers und dem Walzer „Rauschende Birken“. Bei der leichten Ballade „One moment in time“ von Whitney Houston bestach Markus Ostendorf mit einem Solo auf seinem Flügelhorn, während Albert Bömer beim „Echo vom Königssee“ mit einem Trompetensolo überzeugte. Darauf folgten die bekannte Polka „Rosamunde“ und der Schlager „Michaela“, ehe mit „54, 74, 90, 2006″ von den Sportfreunden Stiller und „Fußball ist unser Leben“ die diesjährige Fußball WM nochmals in Erinnerung geholt wurde.
Dirigent Joachim Pradel dirigiert „Preußens Gloria“
Dann kündigte Dirigent Joachim Pradel das Ende des Konzertes an. Mit dem Musikwunsch, dem wohl populärsten deutschen Heeresmarsch „Preußens Gloria“ wollte er den Musikreigen mit seinem Orchester beenden. Da hatte er die Rechnung aber ohne die begeisterten Zuschauer gemacht. Sie forderten eine Zugabe, die der Musikverein mit dem „Egerländer Marsch“ auch prompt erfüllte. Damit war die Hörlust der Zuschauer immer noch nicht gestillt. Mit der Polka „Auf der Vogelwiese“ setzte das Nienborger Blasorchester einen glanzvollen Schlusspunkt. „Wenn es am Schönsten ist soll man aufhören“, versprach Dirigent Joachim Pradel musikalische Zugaben für das anstehende Schützenfest in Nienborg. So abwechslungsreich wie das Musikprogramm war auch das reichhaltige Kuchenbuffet mit über 50 selbstgebackenen Kuchen und Torten bestückt. Wie in der Cafeteria versorgten zahlreiche Helferinnen und Helfer an der Theke und am Grillstand die Gäste. Während bei den älteren Besuchern Schattenplätze heiß begehrt waren, flossen bei den jüngeren Gästen in der Hüpfburg die Schweißperlen. So begeistert wie die zahlreichen Besucher zeigte sich auch der 1. Vorsitzende des Musikvereins Nienborg Harald Pieper mit dem Verlauf des Dinkelkonzertes. Besonders erfreut zeigte sich Harald Pieper darüber, dass die Nienborger Blasmusik weit über die Gemeindegrenzen hin bekannt ist. Das wurde daran deutlich, dass auch Gäste aus Lippstadt, Münster oder Greven eigens zum Dinkelkonzert nach Nienborg gereist waren.