Das waren wirklich Klänge der Freude, mit denen der Kirchenchor St. Cäcilia Nienborg und der Musikverein Nienborg am zweiten Adventssonntag die in rotes Licht gehüllte Pfarrkirche St. Peter und Paul in Nienborg ausfüllte. Der anhaltende starke Schneefall dürfte der Grund dafür gewesen sein, dass das Gotteshaus nicht so gefüllt war wie in den Vorjahren. Die Besucher, die sich durch den hohen Schnee auf den Weg gemacht hatten, wurden für Bemühungen mit einem abwechslungsreichen Weihnachtsmix belohnt.
Gemeinsam eröffneten der Chor, das Orchester und die Gemeinde mit dem adventlichen Choral „Es kommt ein Schiff geladen" das klangvolle kirchenmusikalische Konzert. Ein Hörvergnügen waren die imposanten „Klänge der Freude". Der Kölner Komponist Willy Trapp bearbeitete den Hymnus „Land of Hope an Glory", den der Kirchenchor vorzüglich vortrug. Ein Ohrwurm in der Adventszeit ist „… denn es ist Weihnachtszeit", nach der Melodie von „Marys Boychild".
Bernd Stallmann kam in dem Konzert als Komponist und Arrangeur insgesamt fünf Mal zum Zug. Die Noten des zeitgenössischen Chorleiters scheinen den Geschmack der modernen Chorarbeit zu treffen. Er ist Garant für frische und moderne Lieder und ein solides Musikhandwerk. Der Chor sang den Lobgesang „Ehre sei Gott". Eine ansprechende deutsche Textversion hat der Nordhesse dem Weihnachtsgesang – „O Holy Night" (O heil’ge Nacht) verliehen. Im Stile von Udo Jürgens klang das moderne Kirchenlied „Ein Licht leuchtet hell in der Dunkelheit". Die Sehnsucht nach Vertrauen und Liebe sang der Chor mit „Vom Flügel eines Engels berührt". Ebenso bearbeitet und den deutschen Text verfasst hat Stallmann den Schlusschor aus dem Weihnachtsoratium von Camille Saint-Saëns „Jauchzet ihr Himmel – Tollite Hostias".
Ein besonderes Highlight war „The Great Classics Halleluja" von Lorenz Maierhofer, der Motive aus berühmtem Werken von Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Smetana und Dvorak fantasievoll zu einem festlichen Halleluja verarbeitet hat. Stimmgewaltig sang der Chor die „Weihnachtshymne" (Gott sei Dank durch alle Welt).
Zu Herzen ging die inspirierende Ballade „You raise me up" (Du ermutigst mich). „Es ist zwar kein Adventslied, es ist aber besonders geeignet, in der Vorweihnachtszeit ganz still zu werden", lud Dirigent Norbert Rehring die Besucher ein, in sich zu gehen. Gleichermaßen wurden der Chor und die Zuhörer durch die bezaubernde Melodie in die träumerische, musikalische Welt entführt.
Unter der bravourösen Leitung von Norbert Rehring und der Klavierbegleitung von Paul Kempers, brachte der Chor die Lieder hervorragend zu Gehör und zog dabei viele Register seines trefflichen Könnens. Die einzelnen Stimmlagen verschmolzen stimmlich zu einer wunderbaren Harmonie und begeisterten damit auf ganzer Linie. Lea Frenker-Hackfort verlieht dem Gesang mit ihrer Geige eine besondere musikalische Note.
„Es hatte wieder sehr viel Spaß gemacht. Die Akustik in dieser Kirche ist schon etwas Besonderes", Achim Pradel, Dirigent vom Musikverein Nienborg war am Ende des Konzertes sehr zufrieden. Das Blasorchester spielte „Winter Rhapsody" und den eindrucksvollen „St. Florian Choral". Das berühmte amerikanische Weihnachtslied „Little Drummer Boy" trug der Musikverein sehr harmonisch vor. Der arme Junge besucht das in seiner Krippe liegende Jesuskind. Er kann ihm nichts schenken. Mit dem Einverständnis der Gottesmutter spielt er ihm auf seiner Trommel. Eindrucksvoll übernahm Ralph bei dem ergreifenden Lied diesen Part.
Im Schlussakkord durften die Zuhörer ihre Stimme noch einmal erheben und gemeinsam mit dem Kirchenchor und dem Musikverein „Tochter Zion" singen.
Getragen wurde die besinnliche Einstimmung auf das Weihnachtsfest von der immer zu spürenden Hingabe aller Beteiligten an die Musik. „Durch Gesang, Musik und Worte haben sie uns den Sinn der Adventszeit näher gebracht", dankte Pater Joy Madassery den Akteuren für die Darbietungen. Das begeisterte Publikum dankte es ihnen mit einem kräftigen Applaus, der eigentliche Lohn eines jeden Musikers.