Vorweihnachtlich feierlich beschwingt, die Bandbreite, die die kirchenmusikalische Andacht am Sonntagnachmittag einigen hundert Zuhörern in der bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrkirche St. Peter und Paul Nienborg lockte, war groß. In schönem Wechsel- und Zusammenklang präsentierten der Kirchenchor St. Cäcilia, der Jugendchor und der Musikverein Nienborg 1924 e.V. ein Programm, das durch musikalisches Können ebenso bestach wie durch Vielfalt und Abwechslungsreichtum. „Mit Melodien die zu Herzen gingen, brachten sie die Vorfreude auf das Weihnachtsfest zu uns“, fasste Pfarrer Josef Leyer den Hörgenuss eines Adventskonzertes erster Güte am Ende treffend zusammen.
Von Beginn an sprang der Funke von den Akteuren auf die Zuschauer über. Zum Auftakt stimmten die ganze Gemeinde in das Orgelspiel „Wachet Auf“ von Kirchenmusiker und Chorcoach Jürgen Etzrodt ein und honorierte die Darbietungen immer wieder mit Applaus.
Begleitet von Jürgen Etzrodt am Klavier wusste der Kirchenchor unter der Leitung von Norbert Rehring mit seinen ausgereiften Stimmen die Zuhörer immer wieder aufs Neue zu erstaunen. Mit „Feierabend im Advent“ von Lorenz Maierhofer bewältigten die 48 Sängerinnen und Sänger ebenso die lohnende Herausforderung wie mit „Caro Mio Ben“, dem Trauungsgesang von Tommaso Giordani. Die erwartungsvolle Einstimmung auf das Weihnachtsfest vermittelte der Chor mit „Lichterzeit-Freudenzeit“ von Klaus Heizmann. Dass sich die mühevolle Arbeit von Dirigent Norbert Rehring gelohnt hat, wurde spätestens bei er fulminanten Weihnachtshymne von Felix Mendelssohn Bartholdy deutlich. Mit „Feliz Navidad“ folgte ein Klassiker unter den ausländischen Weihnachtsliedern des Spaniers José Feliciano aus dem Jahre 1970.
Jugendchor Nienborg unter der Leitung von Ramona Lammers
Als eine wahre Bereicherung erwies sich der elanvolle Gesang des Jugendchores. Bemerkenswert ist dabei die Leistung der Chorleiterin Ramona Lammers, die im Frühjahr dieses Jahres ihre Arbeit aufnahm und den Chor sehr gut vorbereitet hatte. Ob als gesamter Chor, mit Einzelstimmen oder durch Soloeinlagen einzelner Instrumentalisten, der Jugendchor erfreute die Zuhörer mit einer großen musikalischen Vielfalt.
Lieder wie Soon and very soon“ von der Gospellegende Andrae Crouch oder „Jesus Born in this Day“ von Mariah Carey Lieder gingen ebenso ins Ohr wie das „Hallelujah“ aus der Feder des kanadischen Songwriters Leonard Cohen. In seinem Album „Dezemberträume“ hat Rolf Zuckowski mit seinen Freunden Lieder musikalisch eingefangen, wovon große und kleine Leute in den letzten Wochen des Jahres träumen. Mit „Mitten in der Nacht“ gelang es dem Jugendchor aus diesem Album, das Geschehen der Heiligen Nacht gekonnt musikalisch in Szene zu setzen. Bereitschaft zu gehobenem, anspruchsvollem Liedgut bewiesen die Chöre zusammen bei „I’ve got a feeling“ und „Look at the World“. In Ausdruck und Lyrik meisterte der Musikverein unter der Leitung von Joachim Pradel die Weihnachtsphantasie „Yellow Mountains“ von Jacob de Haan. Bekannte Weihnachtsklänge brachte das Blasorchester in dem „A Christmas Festival“ und „Zu Bethlehem geboren“ eindrucksvoll zu Gehör. 1860 schuf der französische Komponist César Franck eine Fassung von „Panis Angelicus“ (Engelsbrot), das ursprünglich Thomas von Aquin in 1264 aus Anlass der Einführung des Hochfestes Fronleichnam durch Papst Urban IV. verfasste. Der Musikverein intonierte das Arrangement von Philip Sparke, bei dem Jürgen Etzrodt mit seiner Tenorstimme als Solist brillierte. Ebenso eindrucksvoll das Finale „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Dietrich Bonhoeffer. Das begeisterte Publikum stimmte kräftig in die Musik von Norbert Rehring (Sologesang) und Jürgen Etzrodt (Piano) ein. Die stehenden Ovationen des begeisterten Publikums zeugten davon, dass durch das Konzert für die Zuhörer das Weihnachtsfest näher gerückt ist. Nach der Zugabe der Chöre, die wundervoll klingend „The Rose“ sangen, dankte Norbert Rehring den Zuhörern „Sie waren ein tolles Publikum“ und wünschte ihnen ein frohes Weihnachfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Genießen den Schlussapplaus: Norbert Rehring und Ramona Lammers