Norbert Rehring (Orgel) und Achim Pradel (Trompete) eröffnen das Adventskonzert
Eine faszinierende kirchenmusikalische Andacht präsentierten am vergangenen Sonntag der Kirchenchor, der Musikverein und der Jugendchor, allesamt aus Nienborg. Die zahlreichen Besucher in der Pfarrkirche St. Peter und Paul Nienborg wurden durch die Akteure mit wohlklingenden und besinnlichen Weihnachtsliedern, Kantanten und Weisen auf das Weihnachtsfest in glanzvoller Weise eingestimmt.
Gleich beim eröffnenden amerikanischen Weihnachtslied „Denn es ist Weihnachtszeit“ von Jester Hairstone produzierte der Kirchenchor unter der Leitung von Norbert Rehring und der instrumentalen Begleitung von Dirigententochter Anna-Lena Rehring am Klavier jenen warmen, runden und perfekten Chorklang, der während des gesamten Konzerts nicht schwinden sollte. Gänsehautstimmung erzeugten Joachim Pradel auf der Trompete und Norbert Rehring auf der Orgel mit der Kantante von Johann Sebastian Bach „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, die auf dem bekannten Choral von Philipp Nicolai aus dem Jahre 1599 basiert, in der die Freude der Gläubigen über die Geburt Jesu besungen wird. Joachim Pradel holte dabei in hoher Lage das Funkeln des Morgenstern in die Nienborger Pfarrkirche hinein. Die beiden Dirigenten stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie nicht nur in der Leitung ihrer Ensembles Erstklassiges leisten, sondern selber grandiose Musiker sind. Im weiteren Konzertverlauf wechselten sich die Orchester ab. Unter der Leitung von Marina Mieling brachte der Jugendchor „Komm Du langersehnter Ritter“, das altfranzösische Weihnachtslied „Engel bringen frohe Kunde“ und „Der große Tag ist nicht mehr weit“ von Johannes Jardan zu Gehör. Begleitet wurde der imposante Gesang, in dem die Sängerinnen mit diversen Soloeinlagen bestachen, durch Christian Brüggemann auf der Querflöte sowie Petra Sundermann und Sandra Brüggemann auf der Gitarre.
Mit „süßer die Glocken nie klingen“, in dem der Glockenklang als Symbol für Friede, Freude und Weihnachtswonne steht und „O Du fröhliche“ brachte der Musikverein Nienborg unter der Dirigentschaft von Joachim Pradel bekannte Weihnachtslieder dar. Ob das vom Musikverein konzertierte „White Christmas“ von Irving Berlin (1888-1989) in diesem Jahr Gehör finden wird bleibt abzuwarten. Was ein erstklassiges Blasorchester zu Leisten im Stande ist wurde bei „Christmas Variations“ von „Es ist ein Ros entsprungen“ offenkundig. Eigens zu diesem Konzert hatte der Musikverein das moderne Musikstück einstudiert und bestach mit verschiedenen Interpretationen. Ob Marsch-, Walzer- oder Choralklänge, die einzelnen Register und das gesamte Ensemble beeindruckten in verschiedenen Ausdrucksweisen auf der ganzen Linie, ehe Joachim Pradel sein Orchester bis ins große Finale durch alle Klippen führte und zu Höchstleistungen mitriss.
Warum der Kirchenchor in den zurückliegenden Wochen einige Sonderproben einlegen musste wurde bei der Darbietung ausschließlich neuer Weihnachtslieder deutlich. So brillierte der Chor mit dem Gospelsong „Glorious Kingdom“ von Wolfgang Kelber mit spiritualem Gesang, während „Machet die Tore weit“ von Andreas Hammerschmidt ein eher kraftvolles Stück darstellte. Freudig und bewegt fügte der Cäcilienchor „Singt Gloria“ an, das aus der Feder von G.F. Händel stammt. Eindrucksvoll stellte der Chor in der „Weihnachtshymne“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy sein Können unter Beweis. Hier kitzelte Dirigent Norbert Rehring alles aus den einzelnen Stimmlagen heraus, die harmonisch aufeinander abgestimmt waren.
Als im großen Finale alle Akteure und die Besucher gemeinsam „Macht hoch die Tür“ schmetterten, war die Weihnachtsstimmung perfekt. Nutzten beim Konzert die Akteure die klangvolle Akustik des Nienborger Gotteshaus aus, taten es ihnen die Zuhörer am Ende gleich, als sie ihnen mit einem Beifallssturm für ihre umwerfenden Darbietungen dankten.